Mitte März 2023 war ich 120 Stunden in der lebhaften Metropole Spaniens unterwegs.
Wie es sich für einen echten Mäandertaler gehört, durchstreifte ich die lebhafte Metropole Spaniens mäandernd zu Fuß und fuhr nur gelegentlich mit der Metro, wenn die Füße platt waren.
Mehr Fotos von meiner Tour durch Madrid findest Du auch in meiner Straßenfoto-Galerie.
Wie immer bei meinem Reiseblogs findest Du keine typischen Sehenswürdigkeiten auf den Bildern und Du erfährst vor allem, wie ich den Ort erlebt und empfunden habe.
Ich nehme ich Dich mit, Madrid durch meine Augen zu sehen – durch Mäandertaleraugen eben.


Was zeichnet Madrid aus ?
Madrid ist eine wuselige und vielfältige Großstadt.
Das Stadtbild ist eher geprägt von Prachtstraßen und großen, palastartigen Gebäuden, als von kleinen Häusern in engen Gassen.
Insofern ist Madrid also z.B. mit Frankfurt a.M. vergleichbar.
Gerade im Vergleich zur Mainmetropole, in der ich sehr oft unterwegs bin, fiel mir in Madrid die relative Ruhe im Straßenverkehr auf. Verglichen mit dem Hexenkessel des hektischen Straßenverkehrs in Frankfurt, ist Madrid fast schon eine Kurstadt.
Auch im direkten Vergleich zur Metropole vor meiner Haustür fielen mir die fehlenden Wolkenkratzer(chen) auf, die es ja in Frankfurt zuhauf gibt.



Was solltest Du Dir ansehen in Madrid ?
Absolut besuchenswert sind in Madrid neben den unterschiedlich interesanten Stadtvierteln auch die Parks und der Flohmarkt “El Rastro”.
Ich besuche seit ich 14 Jahre alt bin gerne Flohmärkte und habe schon viele gesehen, aber einen Floh- und Krammarkt dieser Größe und mit dieser Vielfalt sucht man ansonsten vergebens… Zumindest ich habe noch keinen solchen irgendwo anders erlebt.
Das Stadtviertel Malasaña darfst Du keinesfalls auslassen: Es ist sozusagen der Inbegriff des Aufstandes der Kreativen gegen das Establishement.
Das Viertel Chueca ist der Schmelztiegel, in dem das Zusammenleben der LTBGQ-Szene mit den “Normalen” der Normalfall ist.
Neben auffallend vielen bunten Fahnen an Häusern und Balkonen trifft man hier auf ein vielfältiges Angebot an Bars, Restaurants und kleinen Läden mit kreativen Labels.
Und ansonsten: Mäandern, mäandern und nochmal mäandern…
Es gibt in Madrid überall etwas zu entdecken – Du musst nur den Blick vom Smartphone nehmen und loslaufen :-).
Wie habe ich die MadriderInnen erlebt ?
Madrid ist offensichtlich eine weltoffene Stadt mit toleranten Menschen. Es ist leicht, auch in englischer Sprache mit den Menschen in Kontakt zu kommen (ganz anders als in Frankreich…).
Selbst im Vergleich zum weltoffenen Frankfurt fielen mir in Madrid die vielen Menschen auf, die offensichtlich zur LGTBQ-Gemeinde gehören. Allerorten sieht man gleichgeschlechte Paare “Hand in Hand” gehen und es wirkt in Madrid völlig normal – was ich gut und richtig finde.
Das hat mich zunächst mit meinem “Deutschen Weltbild” auf Spanien etwas verwundert, weil ich Spanien immer eher in Richtung “konservativ & katholisch” eingeordnet hatte.
Tatsächlich ist Spanien aber eines der Länder Europas, in denen das Zusammenleben gleichgeschlechtlicher Paare schon früh legalisiert wurde.
Ich habe den Eindruck, dass das in Madrid so selbstverständlich möglich ist, weil die Madrider vielfach “open minded” sind.
Das zeigt sich auch an der häufig anzutreffenden kreativen Art von Läden und Restaurants in der Stadt.

Übrigens Restaurants und Bars: Offensichtlich haben die MadriderInnen keine Wohnzimmer, denn spätestens abends ab 17:00 Uhr (sonntags auch früher) war es teilweise unmöglich, einen freien Platz in einer der unzähligen Bars und Restaurants mit Außenterasse zu bekommen.
Trotz der überwältigenden Menge an Gastronomiebetrieben sind diese stets sehr gut besucht – zumindest wenn das Wetter so ist, wie es bei meinem Besuch Madrids war: Sonnig und immer so zwischen 20 und 25 Grad.

Wie schlägt sich Madrid mit anderen Städten ?
Ich liebe Touren durch schöne und lebhafte Städte und über die Jahre des Mäandertalerns konnte ich schon viele unterschiedliche Orte kennen lernen und durch sie hindurch mäandern.
Wie auch Barcelona ist Madrid recht aufgeräumt und sauber. Dies fällt mir besonders vor allem im Vergleich zu Palermo auf, wo ich im März 2022 war.
Während ich die PalermoerInnen zu den “Meistern des Dilettantismus” erklärt habe, was sich daran zeigt, dass allerorten alles mögliche “irgendwie zusammengeschustert” wirkt, so scheinen die MadriderInnen diesem Dilettantismus nicht zu fröhnen.
Sehr angenehm viel mir auch auf, dass das Risiko in “Tretminen” – als Hinterlassenschaft von Hunden – zu treten sehr gering ist.
Im Vergleich dazu sind Palermo aber auch Frankfurt wahre Minenfelder…
Im Gegensatz zu Barcelona, Palermo aber auch Porto findet man in Madrid weniger “kleine knuffige Gassen” (El Born in Barcelona ist so ein Beispiel dafür) und dafür mehr größere Sraßenzüge.
Wenn ich mich zwischen Madrid und Barcelona als Wohnstadt entscheiden müsste, wäre es ganz klar Barcelona (und nicht nur, weil die ein Meer vor der Haustür haben).
Auch als Straßenfotograf kann ich sagen, dass ich selten so wenig in einer Stadt fotografiert habe, wie in Madrid.
Das macht die Stadt nicht schlecht oder unsehenswert – es liegt einfach an der Art ihrer Straßen und Gebäuden und meiner Art der Straßenfotografie.
Meine Kameraausrüstung
Ursprünglich wollte ich ja nur mit meiner Fuji X100 nach Madrid reisen – also eine Sucherkamera mit einem 23er Objektiv (adäquat zu 35 mm bei Kleinbild).
Aus Angst etwas zu verpassen, bin ich dann doch wieder mit dem “großen Besteck” los und hatte meine Sony 6500 nebst 3 Objektiven im Fotorucksack dabei.
Am Ende habe ich die meisten Fotos (99%) mit der Kombination Kamera + Zeiss/Sony 1.8 / 24 aufgenommen.
Also hätte – eigentlich logisch – auch meine X 100 ausgereicht, die (fast) dieselbe Kombination darstellt.
Lange Rede – kurzer Sinn: Für Madrid brauchst Du die klassische 35mm Kamera-Objektivkombination – nicht mehr und nicht weniger…