Vom Unsinn alles platt zu mähen
Gestern hab‘ ich total gefreut, denn in unserer Wohnsiedlung standen alle Wiesen voll mit Gänseblümchen.
Ich konnte schon richtig vor meinem geistigen Auge sehen, wie hier in den nächsten Tagen die Bienen, Hummeln und ihre anderen wuseligen Kolleginnen und Kollegen herumschwirren werden und sich die Bäuche vollschlagen werden.
Heute Mittag kam dann aber leider die Ernüchterung in Form von Rasenmähergeräuschen.
Nur kurze Zeit später wurde aus den bunten Blütenmeeren so etwas wie eine grüne Wüste, nämlich tootgemähter Rasen.
Warum nur machen die das ?
Mir geht die Frage nicht aus dem Kopf, warum die Veranwortlichen der Hofheimer Wohnungsbau (HWB) Aufträge an Gartenbaubetriebe vergeben, dieses blühende Leben alle paar Wochen so jäh zu beenden.
Mittlerweile lernen doch sogar die Kinder im Kindergarten und in der Schule wie wichtig das ist, dass es Blumenwiesen gibt, damit die Artenvielfalt erhalten bleibt.
Es gibt Initiativen in Städten und Kommunen, die ihre Bürgerinnen und Bürger dazu animieren, in ihren Gärten für Artenvielfalt zu sorgen, indem sie ihre Gärten und Vorgärten wild blühen lassen.
Bei immer mehr Hausgärten kann man sehen, dass sich das Wissen, wie wichtig Blühwiesen sind, langsam durchsetzt und dass wilde und bunte Wiesen keine „Unordnung“ sind sondern eher 4-Sterne Hotels für Insekten.
Ja, Kinder und normale Bürger wissen das – nicht aber die Verantwortlichen der Hofheimer Wohnungsbaugesellschaft.
So will ich meinen Beitrag dazu leisten, damit auch diese Herren und Damen ihre Wissenslücken auffüllen können. Es gibt nämlich ein paar ganz einfache Regeln, mit denen man als Eigentümer von Rasenflächen einen Beitrag zur Biodiversität leisten kann.
Einfache Regeln für ökologisch sinnvolle Rasenpflege
- Im Mai wird nicht gemäht
- Mähe nur die Ränder, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten und lasse in der Mitte möglichst viel stehen („Die Mitte“ darf ruhig 80% der gesamten Rasenfläche ausmachen).
- Das Bunte auf den Rasenflächen ist kein Unkraut, sondern eine wichtige Lebensgrundlage für Insekten und Kleinstlebewesen.
Tipp für eine ökonomisch sinnvolle Rasenpflege
Eigentlich ist es nur ein Tipp: Je weniger Du mähst, oder mähen lässt, desto billiger wird es für Dich. Kurzum: Du spartst Geld !
Ist einfach, oder ?
Also – am besten einfach machen, bzw. nicht machen !